Endstation— ein Schuldrama

von Sabrina Gabler

„Wir sind nicht nur für unser Tun verantwortlich, sondern auch für das, was wir nicht tun“

Die Lichter gehen aus. Alles wird still. Im Hintergrund, Schreie. Blut, zerronnen auf dem Boden. Wie konnte es nur dazu kommen?

Stefan und Kai sind bekannt als Außenseiter der Schule. Ihre einzige Freundin Evi wird immer wieder durch den Kontakt zu ihnen aus der Schülergemeinschaft verstoßen. Jeder Näherungsversuch der Jungen in Richtung ihrer Mitschüler endet in Spott, Häme und Gewalt. Auch die Lehrer scheinen alle Warnzeichen zu übersehen: viel zu leicht lassen sie sich von der tonangebenden Clique der Schule mitreißen. Selbst die Schulpsychologin verschließt die Augen durch Jahre grauer, monotoner Arbeit und übersieht das Offensichtliche— Stefan und Kai brauchen Hilfe. Hilfe in ihren familiären Situationen, Hilfe in der Schule, Hilfe um ihren Mitschülern entgegen treten zu können. Doch niemand scheint ihnen diese gewähren zu wollen. Alle sind zu sehr gefangen in ihren eigenen Dramen, um das nahende Unwetter zu erkennen, welches im Schulinneren heraufzieht. Als es am Ende passiert, ist jeder schockiert, erschrocken, gar vom Donner gerührt; und doch, niemand ist sich seiner Schuld bewusst. Niemand will die eigene Weste beschmutzen für die Jungen, deren Tod doch von allen verhindert werden konnte; niemand stellt die entscheide Frage— wer ist wirklich an diesem Amoklauf schuld?

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Endstation - Schule wird zum Tatort- Neue Westfälische vom 20. September 2019

Stück über Freiheit und Wertschätzung - Espelkamper Zeitung vom 29. Januar 2020