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Vielfältige Schüler-Kunst in der Stadtbibliothek

Erstellt von Ralf Kapries am in Kategorie: Ausstellungen

Der Kunstkurs des Söderblom-Gymnasiums mit seinem Lehrer Hartwig Reinboth hat sich in diesem Jahr an dem Projekt „Bilder antworten Bildern 2013“ der Stiftung der Sparkasse Minden-Lübbecke beteiligt. Ihre Arbeiten sind nun in der Stadtbücherei zu sehen.

Zuvor waren sie gemeinsam mit den Ergebnissen des ebenfalls teilnehmenden Leo Sympher-Berufskollegs in Minden und des Ratsgymnasiums in Minden im dortigen Preußen-Museum ausgestellt. Nach einer ausführlichen Einführung durch Professor Wulf Schomer, der das Projekt seit Jahren sachkundig begleitet, hatten sie die Möglichkeit, sich in der Kunstsammlung der Sparkasse umzusehen, in der ausschließlich Werke einheimischer Künstler zu sehen sind.

Nachdem sich die Schüler unter den 61 Kunstwerken Gemälde oder Zeichnungen herausgesucht haben, die sie besonders interessierten, haben sie sich mit diesen intensiv beschäftigt. Als Resultat haben sie dann eigene Kunstwerke geschaffen, die von ihrer Auseinandersetzung zeugen: Gedichte, Malerei, Fotografien und dreidimensionale Darstellungen.

Auf besonderes Interesse stieß dabei offenbar Ernst Schomers „Alte Frau mit Jugendbild“ von 1952. Schomer hat darauf eine ältere Frau dargestellt, die auf ihrem Schoß einen Bilderrahmen präsentiert, welcher ihr Jugendbildnis enthält. Daraus entwickelt Franziska Hein unter dem Titel „Erinnerungen“ ein collageartiges Bild, auf dem verschiedene Szenen aus dem Leben der Portraitierten ineinander übergehen: Kind mit Teddybär, Drachensteigen, Liebeserklärung, Schwangerschaft und so weiter.

Zwei Ballett-Tänzerinnen, eine ganz junge und eine älter, hat Anna-Lena Höfelmeier als „Spiegelbild einer jungen Ballerina“ gemalt. Eine Fotoserie mit dem Titel „Im Laufe der Zeit“ hat Eileen Redeker geschaffen, indem sie Menschen unterschiedlichen Alters, beginnend mit „Fynn-Luca, drei Jahre“ und „Kirsten, neun Jahre“ bis hin zu „Inge, 71 Jahre“ in der Art des Schomer-Bildes aufgenommen hat.

Auf der Basis einer titellosen Zeichung Reinhold Voss' von 1976 hat Regine Paul ihr „sTier“ in Form einer halb-lebensgroßen Skulptur aus Maschendraht und Papier geschaffen. Es sei eine Art Stier, sagte sie zur Einführung. Auf dem Bild von Voss habe sie jedoch bei näherer Betrachtung noch weitere Tiere entdeckt. Daraus habe sie gelernt, dass man sich zum Betrachten eines jeden Bildes Zeit nehmen sollte.

Leandra Finke entwickelte daraus eine Collage mit dem Titel „Qu“ unter Verwendung kleiner Fellstückchen. Justine Freisen und Sina Strübe versuchten mit „Schatten aus dem Raum“ eine gelungene dreidimensionale Darstellung einer titellosen Studie Rose Dietrichs aus dem Jahr 1995.

Eine kleine Installation, „Augen öffnen verboten“ unter Verwendung von Glasflaschen von Basma Shamoun ist ein weiterer Hingucker der vielfältigen Ausstellung. Ihn inspirierte das 1989 entstandene Gemälde „Der Trinker“ von Benno Kersting.

© 2013 Neue Westfälische, Mittwoch 22. Mai 2013