Stimmgewaltig und schwungvoll
Sommerkonzert der SBB: 21 Musiker und eine Sängerin präsentierten ein Programm, das bei allen sehr gut ankam. Vier Abiturienten verabschiedet. Bandleader erhielt musizierende Playmobil-Figuren.
Eine kurze Handbewegung, einige Fingerschnippser, ein leises "Eins, zwei - eins, zwei, drei, vier" und schon hatte Bandleader Christoph Heuer seine 21 Musiker und Musikerinnen im Griff. Er überließ ihnen die große Bühne.
Swingende Jazz-Evergreens, temperamentvolle Latin-Nummern, fetzige Rock-Klassiker, bekannte Filmmelodien und bezaubernde Balladen - das Publikum in der Aula des Söderblom-Gymnasiums bekam am Freitagabend einen äußerst unterhaltsamen Abend und eine enorme stilistische Vielfalt geboten. Selbst im 31. Jahr ihres Bestehens hat die Söderblom Big Band unter ihrem Leiter und Gründer Christoph Heuer nichts von ihrer Frische eingebüßt und spielte Blasmusik vom Feinsten.
Zu der besonderen Atmosphäre des alljährlichen Sommerkonzerts kurz vor den großen Ferien trägt sicherlich das Ambiente in der zum Jazz Club umfunktionierten Aula bei. Die Zuhörer sitzen ganz relaxed in geselliger Runde an Tischen, Knabberzeug lädt zum Zugreifen ein, und das Service-Team mit Ingrid Bollhorst, Alexander Görzen, Vivien Habowez, Damiana Schuller und Julia Thiessen wieselt zwischen Aula und Foyer hin und her, um für die Befeuchtung der Kehlen zu sorgen.
Schwungvolle Rhythmen von Lateinamerikanisch bis zum alten Jazzstandard
Oben auf der Bühne blasen 17 junge Musiker und Musikerinnen, was die Lunge hergibt und werden dabei bestens unterstützt von einem Schlagzeuger, zwei Keyboardern und einer tollen Sängerin.
Mit dem alten Jazzstandard "Basin Street Blues", es folgte "Free Bird", ein Southern-Rock-Klassiker aus den 70ern, der wie eine Ballade beginnt und in einem furiosen Finale endet, sowie der Disco-Stomper "YMVCA" von den Village People, begann der Auftritt. Bereits die ersten drei Stücke zeigten die enorme Bandbreite der Big Band. Ein erster Höhepunkt war die Elton-John-Ballade "Can you feel the love tonight", von Annika Linnemann sehr einfühlsam gesungen. Nach der Pause glänzte die stimmgewaltige junge Sängerin mit dem James-Bind-Titelsong "Skyfall". Mit den Klassikern "Minnie the moocher" und "Chattanooga Choo Choo" ging es in die wohl verdiente Pause.
Ebenso schwungvoll wie der erste Teil des Konzerts geendet hatte, ging es nach der Pause mit den rockigen "25 or 6 to 4" und "Living on a prayer" weiter. Nach einigen Jahren stand auch wieder das Stück "Rainbow Connection" auf dem Programm, bei dem Marie Schöppy an der Solo-Trompete glänzte. Das temperamentvolle "La negra tiene tumbao" zeigte, dass SBB auch lateinamerikanisch kann. Mit dem rasanten "Maniac" verabschiedete sch die Band vom Publikum, das begeistert applaudierte und mit einer Zugabe mit "La Bamba" und "Yesterday" belohnt wurde.
Eine gute Tradition ist es - zum Schluss des Sommerkonzertes - die Abiturienten zu verabschieden. Mit Matthies Hesse, Raffael Biermann, Sabrina Wilkening und Jonas Neuhaus, die liebenswürdig von den Bandmitgliedern charakterisiert wurden, verlassen vier Mitglieder die Big Band. Ein Ruhekissen mit dem SBB-Logo gab es als Abschiedsgeschenk. Die vier revanchierten sich bei ihrem Mentor mit einem reizenden Präsent, vier kleine musizierende Playmobil-Figuren.
© 2016 Neue Westfälische, Dienstag 21. Juni 2016