Samstag wird zum »Dienst-Tag«
Espelkamper Gymnasium präsentiert sein Angebot für zukünftige Mitschüler
Wenn die Schüler des Espelkamper Gymnasiums einen ganz normalen Dienstagsstundenplan am Samstag absolvieren, dann hat das immer einen guten Grund. Dann ist nämlich Tag der offenen Tür und alle Interessierten können den Söderblom-Schulalltag miterleben.
Für Schüler, die im nächsten Schuljahr dort anfangen wollen, und deren Eltern gibt es Schnupperstunden, Experimente sowie Führungen von Lehrkräften und Beratungen von Schülern für Schüler. Diesmal stellte sich zudem Marie-Luise Schellenberg den Gästen vor. Sie wird zum neuen Halbjahr die Nachfolge des Schulleiters Ernst-Friedrich Brandt antreten.
Delila und Melina aus Blasheim möchten im Sommer aufs Gymnasium wechseln. Gespannt verfolgten die Mädchen, wie Vincent Westphal und Isabell Kappel aus der 8e in einem Experiment Glasfaserleitungen erklärten. »Das Geheimnis ist die Totalreflexion«, sagten sie und demonstrierten diese mit Hilfe einer Taschenlampe und einer Glasfaserleuchte.
Im neuen Chemie-Raum beschäftigten sich die Schüler mit dem Zungenbrecher »Blaukraut bleibt Blaukraut« und bewiesen mit einem Versuch das Gegenteil. Durch Zugabe von Backpulver, Zitronensaft, Cola oder Orangensaft verfärbt sich der erhitzte und verdünnte Saft des Gemüses rot. Deshalb sind beide Namen richtig: Blaukraut und Rotkohl. Wechsel in die Oberstufe
Auch für die Oberstufen-Wechsler bot der Tag der offenen Tür Möglichkeiten, das Gymnasium näher kennenzulernen. Gina Kliewer, die zur Birger-Forell-Sekundarschule geht, erwägt den Wechsel in die Oberstufe. Sie informierte sich am Samstag über die Auswahl an zweiten Fremdsprachen. Zwar gefiel ihr auch Latein, doch viel lieber möchte sie Russisch lernen. »Die Sprache ist nicht schwieriger als andere, sie ist uns im Alltag nur nicht so vertraut«, bestärkten sie darin die Söderblomerinnen Ariana Galytsky, Karina Olgarenko und Eleonora Kern, die das Fach vorstellten. Russisch sei eine moderne internationale Sprache und ermögliche Chancen am Arbeitsmarkt. Wahlpflicht Muku
Keinesfalls fehlen durfte am Samstag auch der Muku-Unterricht, das freiwillige notenfreie Wahlpflicht-Angebot für Schüler ab dem zweiten Halbjahr der Stufe 5 im musischen und künstlerischen Bereich. In der Aula konnten die Besucher unter anderem Bläsern und Streichern zuhören oder sich Sportdarbietungen wie »Rope Skipping« (sportliches Seilspringen) anschauen. Das Muku-Angebot sei für ihn eine echte Herzensangelegenheit und Aushängeschild der Schule, sagte Schulleiter Ernst-Friedrich Brandt. Die frei gewählten Kurse würden klassenübergreifend in kleinen Gruppen unterrichtet. »Offenheit und Freiheit sollen so die Kreativität fördern«, sagte er. Begabtenförderung
Eine große Rolle spielt am Söderblom-Gymnasium auch die Begabtenförderung. Um unter anderem die Individualität, Neugier, Lernfreude und Selbstständigkeit zu fördern, hat das evangelische Gymnasium das so genannte Drehtürmodell geschaffen. »Wir möchten gezielt allgemeine Hochbegabungen und besondere Teilbegabungen fördern und selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen ermöglichen. Zudem unterstützt das Modell die Entwicklung eigener Lernstrategien und des Durchhaltevermögens«, erklärt Lehrerin Anette Töniges. Pauline Henke und Leonie Thalheim gehörten zu den 15 bis 20 Schülern, die pro Schuljahr für das Drehtürmodell nominiert werden.
Im Treppenhaus am Haupteingang schlüpften derweil Alexander Gross und Melinda Piewitt in die Rollen von Faust und Mephisto. Mit einer kurzen Szene aus Goethes Drama »Faust« gaben sie einen Eindruck von dem Stück, das der Laienspielkurs in wenigen Wochen aufführen wird.
Espelkamper Zeitung vom 21. Januar 2019