Plattdeutscher Gottesdienst an der Bockwindmühle
Die Big Band des Espelkamper Söderblom-Gymnasiums sorgte für Musik auf dem Mühlengelände. Sie überzeugte mit flottem Big Band-Sound und stimmten unter anderem auch Melodien aus James-Bond-Filmen an.
Heimatfreund Friedrich Schepsmeier strahlte mit der Sonne um die Wette: Mehrere Jahre hatten die Gläubigen den traditionellen Gottesdienst in plattdeutscher Sprache nicht unter freiem Himmel feiern können. Das Wetter ließ es einfach nicht zu.
Ganz anders am Donnerstag: Warme Temperaturen und strahlend blauer Himmel - endlich konnte der Gottesdienst wieder draußen an der Bockwindmühle gefeiert werden. Das Flügelkreuz der Mühle bildete das große Kreuz für den Gottesdienst.
»Man muss wissen, wo man suchen muss«
Mit Hilfe des Pfarrers sei die Mühle passend gedreht worden, merkte Schepsmeier an. Der Vorsitzende des Heimatvereins Wehe und sein Team freuten sich über das rege Interesse der Gäste am Gottesdienst.
Mitgestaltet wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor Rahden und von Jungen und Mädchen aus dem Weher Kindergarten. Die Kinder stimmten auch ein plattdeutsches Lied an.
In seiner Predigt erinnerte Rohrbeck an die Kindheit. Eltern und Großeltern hätten vom Kinderwald erzählt. Von den Großeltern habe es Hinweise etwa auf Bonbons und Süßes gegeben. Wenn man wisse, wo man suchen müsse und finde etwas, dann mache es Spaß. Diese Erinnerungen seien vergleichbar mit dem Gottesdienst. "Man muss wissen, wo man suchen muss." Im Gottesdienst finde man Trost, Hoffnung und neuen Mut.Mit dem plattdeutschen Gottesdienst an der Bockwindmühle erreiche man auch Menschen, die nicht unbedingt jeden Sonntag zur Kirche gingen, merkte Rohrbeck an. Viele Gläubige kämen aus Wehe, aber auch von etwas weiter weg.
In seiner Begrüßung mag der Seelsorger den Gläubigen angesichts des frühlingshaften Wetters und der wieder ergrünenden Natur aus der Seele gesprochen haben. "Wir feiern Himmelfahrt draußen, auch so lässt sich Gottes Schöpfung erleben."
Am Nachmittag sorgte die Big Band des Espelkamper Söderblom-Gymnasiums für Musik auf dem Mühlengelände. Die überzeugten mit flottem Big Band-Sound und stimmten unter anderem auch Melodien aus James-Bond-Filmen an.
Ihre Gäste bewirteten die Heimatfreunde wieder mit frischem Kuchen, Kaffee und natürlich den Dinkelwaffeln. Das ließen sich die Himmelfahrts-Ausflügler gern unter freiem Himmel munden. Frisch schmeckt es halt am besten - und deshalb nahmen die Gäste auch Wartezeiten vor der Kuchenausgabe gern in Kauf.Die Mühlenfreunde aus Nah und Fern waren zufrieden. So wie auch Heimatfreund Friedrich Schepsmeier angesichts des gelungenen Mahl- und Backtages an Himmelfahrt bester Laune war.
© 2016 Neue Westfälische, Samstag 07. Mai 2016