Französisch lohnt sich!
Die ehemalige Schülerin Liv Grannemann berichtet von ihren Erfahrungen im Rahmen ihres Auslandsjahres in Frankreich.
Ich bin Liv Grannemann und habe 2024 mein Abitur am Söderblom-Gymnasium gemacht. Anstatt direkt mit einem Studium zu beginnen, wollte ich zuerst neue Erfahrungen sammeln und habe mich daher für ein FSJ in Frankreich beworben. Auf den Deutsch-Französischen Freiwilligendienst bin ich, dank eines Tipps von Frau Terberger, auf einer Infoveranstaltung in Bielefeld aufmerksam geworden.
Seit Anfang September lebe ich jetzt in Paris und arbeite beim Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), einer internationalen Organisation. Diese wurde vor rund 60 Jahren im Rahmen des Élysée-Vertrages von Bundeskanzler Konrad Adenauer und Präsident Charles de Gaulle ins Leben gerufen und organisiert seitdem Austauschprogramme für junge Menschen in Deutschland und Frankreich.
2021 habe ich bereits an einem vom DFJW geförderten Schüleraustausch teilgenommen, bei dem ich für 3 Monate in einer französischen Gastfamilie in Grenoble, einer Stadt in Südostfrankreich, gelebt habe und die französische Sprache und Kultur kennenlernen durfte.
Ich freue mich sehr, diese Kenntnisse jetzt im Rahmen meines Auslandsjahres zu vertiefen und mich selbst im Team des DFJW für deutsch-französische Programme engagieren zu können.
Hier in Paris werde ich von zwei Tutorinnen begleitet, mit denen ich verschiedene Projekte organisiere und umsetze.
Ein Schwerpunkt meiner Arbeit liegt im Programm PRAXES, worüber Stipendien für freiwillige Praktika in Deutschland und Frankreich vergeben werden. In den ersten Wochen habe ich in diesem Bereich bei der Planung und Durchführung von pädagogischen Zwischengesprächen unterstützt, die immer in der Mitte des Praktikums per Videokonferenz stattfinden. Inzwischen führe ich die Gespräche mit den deutschen Praktikant*innen bereits selbstständig.
Darüber hinaus bin ich Teil des Teams, das für die Administration des Freiwilligendienstes, an dem ich zurzeit selbst teilnehme, zuständig ist. Ein FSJ in Frankreich wird nicht nur direkt vom DFJW angeboten, sondern kann auch in Schulen, Universitäten sowie Sozial-, Umwelt- und Kultureinrichtungen absolviert werden. Das DFJW unterstützt die aktuell 350 deutschen und französischen Freiwilligen bei der Vorbereitung, Versicherung und Finanzierung ihres Auslandsjahres. Zusätzlich werden vier Begleitseminare, die abwechselnd in Deutschland und Frankreich stattfinden, organisiert.
Im Team des Deutsch-Französischen Freiwilligendienstes kümmere ich mich um die Bearbeitung der Mailbox und die Gestaltung von Beiträgen für die sozialen Medien. Außerdem leite ich eigenständig die WhatsApp-Community mit allen deutschen und französischen Freiwilligen. Hier kann ich eigene Ideen für Events einbringen und habe unter anderem Kennlerntreffen in den einzelnen Bundesländern und französischen Regionen organisiert.
Bereichsübergreifend gibt es regelmäßig Veranstaltungen und Messen, auf denen über die Programme des DFJW informiert wird und ich die Möglichkeit habe, über meine eigenen Erfahrungen zu berichten. Zum Beispiel durfte ich auf dem Festival de la Francophonie, dem Festival der französischsprachigen Welt, eine Rede halten.
Bei vom DFJW geförderten Projekten in der Region um Paris, besuche ich zusammen mit Kolleg*innen die Teilnehmenden persönlich und kann mir so einen Überblick über die Programme in den Bereichen „Hochschulaustausch“ und „Berufliche Bildung“ verschaffen. Im Oktober durfte ich einige Kolleg*innen sogar auf eine dreitägige Dienstreise nach Köln begleiten.
Auch ansonsten bin ich viel unterwegs: Ich habe bereits meine ehemalige Gastfamilie in Grenoble besucht und werde im November für das zweite Seminar in die Bretagne reisen. Das Auslandsjahr ermöglicht mir innerhalb und außerhalb der Arbeit, Paris zu entdecken und neue Orte in Frankreich kennenzulernen.
Darüber hinaus kann ich mich für die deutsch-französische Freundschaft einsetzen und mein Interesse für die französische Sprache und Kultur weitergeben. Durch das Zimmer im Studentenwohnheim, das vom DFJW bereitgestellt wurde, konnte ich weitere Kontakte knüpfen.
Das Auslandsjahr in Frankreich bietet mir die Chance, meinen Horizont zu erweitern, zu reisen und neue Menschen kennenzulernen. Eine Erfahrung, die ich jedem ans Herz legen kann.