Eine-Welt-Arbeit des Söderblom-Gymnasium nach 30 Jahren ausgezeichnet
Sie gehören zum Bild der Schule einfach dazu: die Mitglieder der Eine-Welt-Gruppe des Söderblom-Gymnasiums. Sie sind fester Bestandteil des Schullebens und auch des Schulprofils.
So sieht man sie im eigens mit fair gehandelten Produkten ausgestatteten Schulladen als Verkaufsgruppe oder auch als Lehrergruppe (siehe "Eine-Welt-Gruppe" auf unserer Homepage. Sie verkaufen Kaffee auf dem Weihnachtsbasar oder betreiben das Eine-Welt-Café, sind beim Tag der offenen Tür dabei, auf Elternsprechtagen präsent oder auch bei der Einschulung der neuen Fünftklässler. Inzwischen ist die Gruppe am Söderblom 30 Jahre alt geworden. So wurde die am Donnerstag verliehene Auszeichnung als Fairtrade-Schule fast wie ein kleines Geburtstagsgeschenk empfunden. Für die etwa 50 Erwachsenen um den engagierten Pädagogen Michael Wirtz und seines Vorgängers Gottfried Tötemeyer als Gründer der Gruppe sicherlich eine längst überfällige Auszeichnung.
Fast weltumspannend aktiv ist die Hilfe der Söderblomer inzwischen So sammeln sie Geld in den Klassen und Stufen in den unterschiedlichsten Entwicklungsländern wie beispielsweise für die Flüchtlingshilfe in Somalia in Äthiopien und Ruanda und im Sudan, für die Internatsarbeit in Namibia, die Behindertenschule Tansania, die Blindenfarm in Ghana, für Straßenkinder in Brasilien und Tansania, für die Farmschule in Zimbabwe, für die UNICEF-Hilfe in Afghanistan, die Armenapotheke im Irak und die Erdbebenhilfe in Pakistan.
Mit einer beeindruckenden Feier am Montag in der Aula des Söderblom-Gymnasiums wurde die Leistung von Schülern und Lehrern gewürdigt. Ab sofort darf sich das Söderblom-Gymnasium als 17. Schule in Deutschland Fairtrade-Schule nennen, wie Maike Schliebs von der Kampagnae Faitrade e. v. Deutschland fröhlich verkündete und gleichzeitig die Urkunde überreichte.
"Darauf sollt Ihr Euch aber nicht ausruhen, sondern ganz bewusst Zeichen setzen für die Zukunft", appellierte sie an die Jugendlichen und die Lehrkräfte unbedingt weiterzumachen. In zwei Jahren wolle sie wiederkommen und überprüfen, ob der Titel noch weitere zwei Jahre getragen werden dürfe. Doch daran habe sie angesichts des Engagements an dieser Schule keinen Zweifel.
Groß war die Freude bei Schulleiterin Christiane Seibel: "Viele kleine Menschen haben in 30 Jahren mit vielen kleinen Schritten diese Arbeit kontinuierlich aufgebaut". Sie habe diese Gruppe bei ihrem Dienstantritt so vorgefunden und habe versucht, sie seither nach besten Kräften zu unterstützen. Beispielsweise sei sie auch mit nach Wuppertal zum Einkaufen bei der GEPA gefahren. "Ich hoffe, dass diese Auszeichnung jetzt keinen Abschluss sondern einen weiteren Aufbau bedeutet, denn Kaffee kann man bei uns nicht anbauen", redete sie den beteiligten Aktiven ins Gewissen. ^Auch Bürgermeister Vieker hatte sich Zeit genommen, die Schule für diese seltene Auszeichnung zu beglückwünschen. "Wieder einmal stehe die Schule im Fokus und sei wieder ein wichtiger Image-Träger für die gesamte Stadt. Dies unterstreiche die Partnerschaft zwischen Stadt und Schule. Diese Auszeichnung zeige, dass an der Schule nachhaltiger Unterricht erteilt werde. Er hoffe, dass die Arbeit weiterhin so fruchtbar weitergeführt werde. Um Fairtrade-Schule zu werden müssen fünf Kritiereien erfüllt werden:
- Gründung eines Faitrade-Schulteams bestehend aus Lehrerin, Schülern, Eltern und weiteren Interessieren;
- Erstellen eines Fairtrade-Kompasses an der Schule, die vom Rektor unterzeichnet sein muss;
- Verkauf und Verzehr von fair gehandelten Produkten in der Schule;
- In mindestens zwei verschiedenen Klassenstufen/Jahrgängen muss in mindestens zwei unterschiedlichen Fächern Fairtrade im Unterricht behandelt werden;
- Mindestens einmal im Schuljahr muss es eine Schulaktion zum Thema Fairtrade geben.
© 2013 Neue Westfälische, Mittwoch 03. Juli 2013