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Ein Zeichen setzen gegen den Krieg – Friedensgebet am Söderblom-Gymnasium

Erstellt von E. Müller-Prunsche am in Kategorie: Pressemitteilungen

Der Krieg in der Ukraine hat innerhalb weniger Tage auch das Leben hier grundlegend verändert. Das Entsetzen über das menschliche Leid vor Ort, über Bombenangriffe, zerstörte Städte und unzählige Flüchtlinge ist allgegenwärtig

Es treibt viele Menschen um und löst Ängste und Sorgen aus, denn sie sehen den Frieden in ganz Europa aufs Spiel gesetzt. Das bleibt auch Kindern und Jugendlichen nicht verborgen, sie spüren die Unsicherheit, Ohnmacht und Zukunftsängste, haben Fragen zu den Hintergründen, begreifen, dass eine Veränderung im Gange ist, die das gewohnte Leben bedroht. Manche Familien sind auch selbst betroffen, haben Verwandte in der Ukraine und sorgen sich um das Leben ihrer Angehörigen. Auch viele Menschen mit russischen Wurzeln sind fassungslos angesichts dieses sinnlosen Angriffskrieges, den Putin über die Ukraine gebracht hat und in dem er auch seine eigene Bevölkerung in Geiselhaft nimmt.

In dieser ernsten Situation entschied man sich auch im Evangelischen Schulzentrum in Espelkamp, ein Zeichen zu setzen gegen diesen Krieg bzw. Krieg im Allgemeinen, und zwar in Form eines Friedensgebetes. Damit wollte man den Schülerinnen und Schülern signalisieren, dass sie mit ihren Sorgen, Ängsten und Fragen nicht alleine sind. Während die Birger-Forell-Sekundarschule ihre Andachten über eine Woche erstreckt, organisierte das Söderblom-Gymnasium am Donnerstag und Freitag der vergangenen Woche für alle acht Stufen der Schule separat je eine halbstündige Andacht als Friedensgebet in der Aula. Monika Pauck, Koordinatorin für das Religiöse Profil am Söderblom-Gymnasium, hatte kurzfristig dieses Friedensgebet ausgearbeitet und viele Lehrkräfte und Schülerinnen erklärten sich spontan zum Mitmachen bereit.

„Gib Frieden, Herr, gib Frieden“ – unter diesem Leitvers aus einem niederländischen Kirchenlied standen die Beiträge und Gebete der Andacht. Sie sollten Angst nehmen im Vertrauen auf „den Gott des Friedens“, Hoffnung machen, auch weiterhin an die Möglichkeit des Dialogs und der Versöhnung zu glauben, auf Einsicht bauen, dass es gerade in den Partnerkirchen in Osteuropa „Menschen guten Willens“ gibt, die als Christen für Recht und Frieden einstehen. Eingebunden war der Gebetsruf „Kyrie eleison, Herr, erbarme dich“, unterlegt mit einer Melodie aus den Gottesdiensten der orthodoxen Kirche in der Ukraine; einzelne Sätze wurden auch in ukrainisch gesprochen. Kim Lüers (Gesang, Klavier) und Alexander Niemeyer (Geige, Klavier, Gesang) begleiteten die Andachten musikalisch und beendeten sie mit der bewegenden Friedenshymne von John Lennon, „Imagine“.

Zum Abschluss verwies Moderatorin Monika Pauck auf eine Kladde, die in einer Nische gegenüber der Zentralbücherei ausgelegt wurde, um allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu bieten, ihre Ängste und auch Hoffnungen zum Ausdruck zu bringen. Dort liegen auch die Texte des Friedensgebetes zur Mitnahme aus.