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Die Söderblom Big Band ist bei den Schülern des Gymnasiums seit Jahrzehnten beliebt

Erstellt von Felix F. Gröting am in Kategorie: Big-Band

Die ersten musikalischen Erfahrungen sammeln viele Musiker oftmals in Schulbands. So ist es auch am Söderblom Gymnasium: Seit nunmehr drei Jahrzehnten lädt die Söderblom Big Band zum Mitspielen ein und ist seitdem eines der wichtigsten Aushängeschilder der Schule.

"Die SBB bereichert mein Leben seit über 30 Jahren", sagt Bandleiter und -gründer Christoph Heuer. 1985 trat er als junger Lehrer an den damaligen Schulleiter Fritz Sundermeier mit der Bitte heran, eine Big Band als AG an der Schule anbieten zu können. Es folgten die ersten Proben und das allererste Konzert bei einer Schulveranstaltung im Frühjahr 1986. Seitdem spielten etwa 500 Musiker in der Gruppierung mit und bis heute erfreut sich das Angebot großer Beliebtheit. Aktuell spielen rund 20 Schüler der Stufen Neun bis Zwölf mit.

Die Proben finden stets am Freitag in der siebten Stunde statt. "Diese Stunde lässt einen den Stress der Woche vergessen und gut ins Wochenende starten", kommentiert Heuer. In den 45-minütigen Übungseinheiten stehen die Perfektionierung und Erneuerung der Repertoires an, dem bekannte Swing-Stücke wie "Sing, Sing, Sing" oder "Big Spender" angehören. Doch auch Bereiche wie Latin ("Phat Cat" oder "Mas Que Nada") oder Rock ("25 Or 6 To 4" oder "Livin? On A Prayer") sind mit Genre-Klassikern vertreten. Die meisten Lieder sind rein instrumental arrangiert, doch auch Gesangsnummern sind vertreten. Bei manchen Stücken steht auch ein einzelnes Instrument mit langen Solopassagen im Mittelpunkt.

Drei Lieder spielte die Band während ihres ersten Auftrittes. Eines davon, "Maniac" aus dem Film "Flashdance", hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zur Hymne entwickelt. "Keine Besetzung hat jemals einen Auftritt beendet, ohne "Maniac" gespielt zu haben. Bis heute ist es auch der Abschluss auf den Jahreskonzerten", erklärt Heuer dazu

Zwei Platten hat die Band bisher aufgenommen. Zum einen "RabJazz", welche nahe der Gründungszeit noch auf Vinyl erschien, zum anderen "...schön knusprig" zum 20-jährigen Bestehen. "In den frühen Jahren haben wir Konzertreisen ins Ausland unternommen. Das haben wir lange nicht mehr gemacht, aber seit 2000 sind wir regelmäßig zu den Evangelischen Kirchentagen gefahren und dort aufgetreten", erinnert er sich zurück. So war die Band im letzten Jahr in Stuttgart und davor 2011 in Dresden.

"Da wir im vergangenen Frühling unser "Pfingstival" gefeiert haben, war auch das Interesse an der Stuttgart-Fahrt groß. Wir hatten 15 Ehemalige dabei, so viele wie noch nie", fügt er hinzu. Denn kurz zuvor, am Pfingstwochenende, fand das große Revival zum 30. Jubiläum statt. "Wir hatten am Samstag einen gemütlichen Abend mit über 40 Ehemaligen in der Schule verbracht und tags darauf unser großes Festkonzert auf dem Grünanger gespielt. Es war ein tolles Wochenende", resümiert der Lehrer begeistert.

Doch er kann auch Unschönes berichten: "Leider ist die Band in den letzten Jahren stark geschrumpft. Offenbar haben viele Schüler im G8-System keine Lust mehr, neben dem vielen Nachmittagsunterricht auch noch am Freitag länger zu bleiben", klagt er. Und tatsächlich, wirft man einen Blick auf die Gruppenfotos der frühen 2010er Jahre, erkennt man, dass sich die Zahl der Musiker seitdem fast halbiert hat.

Dennoch sind die Schüler begeistert dabei: "Die Big Band gehört für mich einfach zur Schule dazu", erklärt Posaunist Simon. "Die Stimmung in der Gruppe ist super und das gemeinsame Spielen macht immer Laune", stimmt Saxophonistin Sabrina zu. Auch Trompeter Matthies kann nur Gutes berichten: "Die Gemeinschaft, die Musik und die Fahrten, etwa zum jährlichen Probenwochenende, sind immer wieder toll."

© 2016 Neue Westfälische, Freitag 01. April 2016