"Der Musikunterricht wird jetzt noch lebendiger"
Musik macht klug: Sparkasse Minden-Lübbecke unterstützt Fördervereine an 94 Schulen mit 70.000 Euro.
Das Gitarrenkabel in den kleinen Verstärker gestöpselt, kurz an den Reglern gedreht und schon erklang in der Espelkamper Sparkasse ein kleines Feuerwerk unterschiedlicher Gitarrensounds. Sven Dittmann, Schüler am Söderblom-Gymnasium, zeigte kurz, welche tollen Möglichkeiten auch schon ein Mini-Verstärker dem Gitarristen bietet.
Möglich gemacht hat dies eine Spendenaktion der Sparkasse Minden-Lübbecke. Die Fördervereine von 94 Schulen im Geschäftsgebiet konnten sich in diesem Jahr jeweils über eine Spende von 750 Euro unter dem Motto „Musik macht klug“ freuen.
„Wir folgen damit einer Anregung aus Schulkreisen, nachdem wir bereits in den zurückliegenden Jahren mit verschiedenen Spendenaktionen unterschiedliche Bereiche der schulischen Bildung gefördert haben“, sagte Georg Droste. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Sparkasse wies auf die Aktionen der vergangenen Jahre wie „Schule in Bewegung“, „Mittagsbetreuung“, „multimediale Ausstattung an den Schulen“ und „Schulsport“ hin.
Während der Pressekonferenz in der Geschäftsstelle am Wilhelm-Kern-Platz erklang aber nicht nur Gitarrenmusik. Insgesamt drei Schulen aus der Region stellten stellvertretend für alle anderen vor, wie sie die Spenden eingesetzt haben.
Der Förderverein der Grundschule Oppenwehe hat das Geld in Klangröhren – „Boomraker“ – investiert. „Wir haben einen Schwerpunkt im Bereich Musik gesetzt“, erläuterte Schulleiter Ansgar Matern. Die bunten Kunststoffröhren, mit denen man Töne erzeugen kann, seien sowohl für rhythmische Übungen als auch für die Begleitung von Liedern einsetzbar und überhaupt wunderbar für größere Gruppen geeignet.
„Unser Musikunterricht wird jetzt noch noch lebendiger“, freut sich Musiklehrerin Imke Sundermeier. Das Instrument erfordere von den Kindern hohe Konzentration. „Sie müssen genau auf ihren Einsatz achten“, betonte die Pädagogin. Andererseits sei beim Spielen der ganze Körper im Einsatz, was dem Bewegungsdrang der Kinder entspreche. „Man kann damit einfach rhythmische und fetzige Sachen machen und viel Spaß haben“, betonte Sundermeier.
Den Spaß am Musizieren möchte auch Rudolf Jung seinen Schülern vermitteln. Der Musiklehrer an der Stemwederberg-Schule hat für die fünften und sechsten Klassen ganz besondere Blasinstrumente angeschafft. Er weiß, dass man gerade die Jungen mit den üblichen Blockflöten nicht mehr hinter dem Ofen hervor locken kann. Deswegen hat er „Clarineaus“, „Xaphoons“ und „Saxonetts“ angeschafft, um seine Schützlinge für handgemachte Musik zu begeistern. „Die Kosten für diese Instrumente bewegen sich in einem bezahlbaren Rahmen und bilden einen Brückenschlag in eine etwas andere Instrumentenwelt“, erläuterte Jung und hofft, so den ein oder anderen animieren zu können. später Saxophon oder Klarinette zu spielen.
Am Söderblom-Gymnasium habe der Musikunterricht durch G 8 eine Umwälzung erfahren, erklärte Christoph Heuer. „Im Mittelpunkt steht der Kompetenzerwerb mit vielen praktischen Übungen“, sagte der Musiklehrer. So bekämen die Schüler kleine Gestaltungsaufgaben wie beispielsweise einen Dialog musikalisch zu gestalten. Eine akustische Gitarre habe ihre klanglichen Grenzen. Die E-Gitarre biete viel mehr Ausdrucksmöglichkeiten. „Deshalb haben wir von der Spende drei kleine Verstärker für den Gruppenraum sowie einen großen für die Big Band angeschafft“, sagte Heuer und ließ Sven Dittmann vorführen, welche Klanwelten sich einem E-Gitarristen öffnen.
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Donnerstag 13. Oktober 2011