Das Arbeiten mit Brüchen
Laienspielkurs übt für das Stück »Endstation« in der Aula
Der Theaterkurs des Söderblom-Gymnasiums hat sich für sein Stück Anfang des kommenden Jahres keine leichte Kost ausgesucht.
Es geht um einen Amoklauf. Wie aber selbst ein so schweres Thema auf die Theaterbühne gebracht werden, kann zeigen die Söderblomer. Seit Monaten proben die Jugendlichen bereits unter der Leitung von Bärbel Brandt.
Dass diese Aufführung anders wird als so manches Stück in der jüngeren Vergangenheit, wird schon deutlich, wenn man den Ausführungen von Bärbel Brandt bei den Proben zuhört.
»Ich arbeite gerne mit Brüchen«, sagt sie. Um ganz gezielt einen Kontrast auf der Bühne zu erzeugen, gibt es auch eine Samba-ähnliche Tanzchoreografie. Das Stück orientiert sich an einem wahren Geschehen vor einigen Jahren, das sich an einer deutschen Schule ereignete.
Das Stück verspricht trotz des ernsten Inhaltes alle Facetten des Theaters von Frohsinn, Gelassenheit, Lebenslust, Enttäuschung und Schwermut, untermalt mit Musik von den Toten Hosen bis Händel.
Die Mitwirkenden hinter und vor der Bühne, die für die Licht- und Tontechnik verantwortlich sind, sowie die Tänzer, trafen sich zu einer Extraprobe in der Aula.
Die Regisseurin hatte als Unterstützung für die Aufführung am großen Mischpult mit Lukas Riechmann und Tim Steinweg zwei ehemalige Laienspieler und erfahrene Licht und Tontechniker gewinnen können. Die Schüler standen an der großen Konsole und ließen sich die vielen Regler, Schieber und Knöpfe von den beiden Profis erklären.
Sowohl die Band, die sich extra für das Theaterstück gegründet hat und probt, wie auch die Schauspieler, die auf der Bühne stehen, sollen deutlich gehört werden. Bewusst sollten die Schüler unter Anleitung von Riechmann und Steinweg bei den Proben auch schon mal die Lautstärken extra etwas überdrehen oder zu leise belassen, um den Effekt kennen zu lernen. Darüber hinaus wurde vermittelt, wie die Stimmen verzerrt werden können.
Die verschiedenen Mikrofone der Akteure müssen bei der Aufführung aufeinander abgestimmt sein. Wenn die Aula voll besetzt sei, reagiere das Audiosystem noch einmal anders, als bei einem leeren Saal.
»Das ganze lernt man nicht an einem Wochenende und ist alles kein Nebenjob«, betonten Riechmann und Steinweg. Die praktischen Proben halfen den jetzigen Söderblomern, um sich mit der Anlage und der Technik vertraut zu machen.
Bei der Aufführung werden Riechmann und Steinweg auch nur im Hintergrund bleiben und nur dann eingreifen, wenn es kritisch wird. Derweil erklingt »Samba Rio de Janeiro« auf der Bühne. Dazu tanzen acht Schülerinnen brasilianischen Samba und erschaffen eine Karnevalsatmosphäre. Unter der Leitung von Anna Nasirov, Tanzlehrerin aus Espelkamp, studieren sie die Choreografie ein, die eigentlich so gar nicht zum ernsten Thema des Stücks passen will. »Das hat schon bei den ersten Proben erstaunlich gut geklappt«, sagte Nasirov. Alle Tänzerinnen seien sportlich, tänzerisch veranlagt und hoch motiviert, meinte die Expertin und ist für ein Gelingen optimistisch gestimmt.
Und dass sich am Ende auch alle Teile des Stücks zusammenfügen, davon können sich die Besucher bei den Aufführungen selbst überzeugen. Die Termine für die Aufführungen in der Aula des Söderblom-Gymnasiums sind: Freitag, 31. Januar, um 19.30 Uhr; Samstag, 1, Februar, um 19.30 Uhr; Sonntag, 2. Februar, um 18 Uhr; Freitag, 7. Februar, um 19.30 Uhr und Samstag, 8. Februar, um 19:30 Uhr.
Karten für die Aufführungen können im Gewerbezelt beim dreitägigen Espelkamper City-Fest die Buchhandlung Lienstädt & Schürmann in Espelkamp, die Bücherstube in Espelkamp und die Zentralbücherreich des Söderblom-Gymnasiums gekauft werden.
Der Artikel ist in der EZ vom 28.11.19 nachzulesen.