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Big Band und Swing-Mäuse spielten vor vollbesetzter „Söderblom Concert Hall“

Erstellt von Klaus Frensing am in Kategorie: Big-Band

Volles Haus, ein begeistertes Publikum und zwei furios aufspielende Ensembles. Besser konnte das Konzert in der Aula des Söderblom Gymnasiums mit der Big Band und den Swing-Mäusen gar nicht laufen.

Trotz angenehmer warmer Frühlingstemperaturen, die gern zu einem Bummel in ein Eiscafé oder Biergarten genutzt werden, hatten am Freitagabend viel Besucher den Weg in die „Söderblom Concert Hall“ gefunden, wie Christoph Heuer, der langjährige Leiter der beiden Bands, die Aula passenderweise bezeichnete. Der Saal glich an diesem Abend eher einem großen Jazzclub.

Das Publikum saß nicht in langen Reihen neben- und hintereinander, sondern lauschte dem Geschehen auf der Bühne ganz entspannt an Tischen. ,,Für die Befeuchtung der Kehlen” sorgten die emsigen Schülerinnen der Klasse 8b, die Erfrischungsgetränke verschiedenster Art servierten.

Von Lampenfieber angesichts des vollen Hauses war bei den Swing-Mäusen auf der Bühne nichts zu spüren. „Rock around the clock“ – gleich mit ihrem ersten Stück, dem alten Rock ’n’ Roll-Klassiker spielten sie sich frei. Da Bassist, Klavierspieler und Schlagzeuger entweder fehlen oder noch nicht so eingeübt sind, alle Stücke zu spielen, gab bei dem ein oder anderen Lied die Konserve den Rhythmus vor. „Das macht die Sache für die, die in Hörner, Saxophone, Trompeten oder Posaunen pusten, nicht einfacher, weil sie absolut präzise spielen müssen“, erläuterte Christoph Heuer. Das klappte aber hervorragend. Selbst einen rhythmisch vertrackten Song wie „Spinning Wheel“ von Blood, Sweat & Tears, eine Art jazzigere Version von Chicago, meisterten die Swing-Mäuse mit Bravour. Sie erhielten zu Recht viel Lob von ihrem Meister („Das passt immer super zusammen“) sowie den verdienten Applaus des begeisterten Publikums und ihrer älteren Kollegen der Big Band, die von der Empore aus dem Nachwuchs auf die Finger schauten. Ohne Zugabe ließen die Zuhörer die Swing-Mäuse nicht von der Bühne. Ein prima Auftakt.

Das mit einigen Jahren mehr Spielerfahrung und doppelter Mitgliederzahl noch einiges mehr geht, zeigte anschließend die Söderblom Big Band. Das 33-köpfige Ensemble legte noch eine Schüppe drauf. Mit ihrer Dynamik, ihrer Spielfreude und einer Parforcejagd durch Popsongs, Jazz-Standards und Swing-Klassikern, Rock, Latin, Funk und Soul riss die Zuhörer einfach mit. Kleine Erholungspausen gönnten die Ballade „From a distance“, bei der Sängerin Eyleen Töws glänzte und das romantische „I believe in you and me“, bei dem Alt-Saxophonist Sven Dittmann zu musikalischen Höhenflügen ansetzte.

Überhaupt die Solisten. Auf der Basis des hervorragend eingespielten Klangkörpers hoben neben den beiden bereits genannten Musikern beispielsweise auch Emils Schiegnitz (Posaune), Florian Wiens (Gitarre), Saskia Meyer (Trompete) und Henry Munier (Alt-Saxophon) zu dem ein anderen Soloflug ab und verdienten sich den Beifall des Publikums.

Durch das Programm führte Christoph Heuer, der kurz die Stücke vorstelle, mit wenigen Handbewegungen den Einsatz vorgab, um dann aus der ersten Reihe die Musik zu genießen.

Auch die Big Band wurde ohne Zugabe nicht von der Bühne gelassen. Einem fulminant rockigen „25 or 6 to 4“ folgte der gemeinsame Auftritt mit den Swing-Mäusen. Mit dem Samba „Mas que nada“ verabschiedeten sich die Musiker von ihren Zuhörern.

© 2013 Neue Westfälische, Dienstag 11. Juni 2013