Aula wird zum gemütlichen Jazzclub
Jahreskonzert der Söderblom-Big-Band: Jazz-Express war unterwegs. 17-köpfiges Ensemble hatte ein sehr buntes Programm erarbeitet und musizierte gemeinsam mit dem Q1-Chor.
"Eins, Zwei - , Eins, Zwei, Drei, Vier" - ein kurzes Fingerschnippen, eine markante Handbewegung und schon setzt sich der Jazz-Express in Bewegung. Der Mann im leuchtend roten Blazer kann sich entspannt zurücklehnen. Christoph Heuer, Leiter der Söderblom Big Band ist keiner, der den großen Zampano macht. Er gibt seinen Musikern den Einsatz vor, zieht sich dann dezent zurück und genießt die Musik.
Einmal im Jahr gegen Ende des Schuljahres verwandelt sich die Aula des Söderblom-Gymnasiums in einen gemütlichen Jazzclub. Stühle und Tische laden zum Sitzen ein, Knabbergebäck steht bereit und fleißige Schüler wuseln durch die Reihen und sorgen für das "Befeuchten der Kehlen" der vielen Zuschauer.
Diesen musikalischen Abend teilte sich das 17-köpfige Ensemble mit dem Q-1-Chor von Tobias Krügel. Jazziges, Poppiges, Rockiges und Souliges, Evergreens, Klassiker und Modernes - die beiden Klangkörper sind in jedem Genre zu Haus und bieten den gut 100 Zuschauern einen äußerst unterhaltsamen Abend. Auch wenn die Besetzung schon einmal größer war, die Big Band spielte kraftvoll und voller Energie und ließ keine Wünsche offen.
Das Konzert eröffnete die Söderblom Big Band mit einem kräftigen "Back in the Day", swingte anschließend "Topsy", und bei "Rainbow Connection" verdiente sich Marie Schöppy mit einem gefühlvollen Flügelhorn-Solo den Applaus der Zuhörer, ebenso wie später Annika Linnemann, die den Bond-Song "Skyfall" sang. Zu den Klassikern der Big Band gehört "Free Bird" von der Southern-Rock-Band "Lynyrd Skynyrd" ebenso wie die fetzige Latin Nummer "Phat Cat" oder das coole Soulstück "Mercy, Mercy, Mercy" von Joe Zawinul.
Mit dem flotten ABBA-Medley "Mamma Mia" verabschiedete sich die Big Band erst einmal und überließ dem Q1-Chor das Feld. Über aktuelle Chartbuster (Ed Sheeran?s "I see fire"), Soulklassiker (Ray Charles? "Hit the road Jack") bis zu Flowerpower Pop der Sechziger (Mamas & Papas? "California Dreaming") und Gloria Gaynor?s Disco-Hit "I will survive" führte der Weg direkt in die 15-minütige Pause. Zeit frische Luft zu schnappen.
Den zweiten Teil des Abends eröffnete der Chor. Der ausdrucksstarken Ballade "Tears in heaven" von Eric Clapton folgten zwei kraftvolle Gospels, mit denen sich die Sänger verabschiedeten und wieder Platz machten für die Big Band. Mit Jazz-Standards wie dem berühmten "Basin Street Blues" oder "How high ist he moon" und rockigen Stücken wie "Don?t stop believing" und "Crazy Train" begeisterte die Big Band das Publikum, um mit "Flashdance " und "Maniac", zwei Klassiker aus ihrem reichhaltigem Repertoire, ein fulminantes Finale zu geben.
Nach dem ABBA-Medley verabschiedete sich die Big Band und überließ dem Chor das Feld
Wie in jedem Jahr scheiden zum Ende des Schuljahres wieder einige und Musiker aus. Diesmal waren es die fünf Abiturienten Raffael Biermann, Simon Gerd Dück, Nikolaos Koltsis, Marie Katharina Schöppy und Niklas Wildemann, die die Band verlassen werden und gebührend verabschiedet wurden.
© 2017 Neue Westfälische vom 06. Juli 2017