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Anna Kuschnarowa stellte 150 Schülern "Kinshasa dreams" vor

am in Kategorie: Förderung

Spannender, interessanter und wissenwerter kann keine Unterrichtsstunde sein. Die Jugendbuchautorin Anna Kuschnarowa nahm die achte Jahrgangsstufe des Söderblom-Gymnasiums mit auf die abenteuerliche Odysse, die der junge Kongolese Jengo auf seiner Flucht aus der Mitte Afrikas nach Europa erlebte.

"Politische Bildung vor Ort: Es liest ...", unter diesem Motto führt die Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit dem Verband der Bibliotheken in Nordrhein-Westfalen (vbnw) im Oktober und November Leseveranstaltungen mit bekannten Autoren durch, deren Bücher sich mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzen.

"Wir übernehmen die Kosten, die Kollegen vor Ort die Organisation", erläuterte Katharina Ellgaard von der Landeszentrale das kongeniale Zusammenspiel. In Espelkamp hatte Büchereileiterin Sabine Berges zusammen mit Caroline Böhme - am Söderblom-Gymnasium für die Leseförderung und Schulbibliothek zuständig - die Organisation der Veranstaltung übernommen.

Anna Kuschnarowa las vor den rund 150 Schülern aus ihrem Buch "Kinshasa dreams", das unter anderem mit dem Friedrich-Gerstäcker-Preis und dem Gustav-Heinemann-Preis für Kinder- und Jugendbücher ausgezeichnet wurde.

Die rund 90 Minuten in der Aula waren aber weitaus mehr als eine Lesung, sie war auch eine Politikstunde, die einen Einblick in die sozialen und gesellschaftlichen Hintergründe der Menschen in der Demokratischen Republik Kongo gab. Per Power Point-Präsentation vermitteln einige Fotos eindrucksvolle Impressionen vom immensen Reichtum für ganz wenige auf der einen sowie der ungeheuren Armut für ganz viele Menschen auf der anderen Seite.  

Held der Geschichte ist der junge Jengo, der sich mit 16 Jahren auf den langen Weg von Zentralafrika nach Europa aufmacht, um sich hier seinen Traum einer erfolgreichen Boxkarriere zu verwirklichen. Mit 24 Jahren ist endlich in Berlin angekommen. Kurz vor dem Kampf seines Lebens erinnert er sich in einem Interview mit einem Journalisten an sein Leben und seine Flucht.

Seine abenteuerliche Geschichte, die ihn des öfteren an den Rand des Todes führen, haben einen realistischen Hintergrund. Massaw, der Ex-Freund der Autorin, hatte sich einst selbst auf die abenteuerliche Odyssee aus dem Kongo nach Europa aufgemacht. Auf Grund seiner Erzählungen beschäftigte sich Anna Kuschnarowa intensiv mit dem Thema, hat viel recherchiert, mit Flüchtlingen geredet  und das Buch "Kinshasa dreams"  geschrieben, das beispielhaft von den schlimmen Schicksalen und unmenschlichen Strapazen erzählt, die die Flüchtlinge auf sich nehmen.

© 2014 Neue Westfälische, Donnerstag 30. Oktober 2014