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"Swing Mäuse" des Espelkamper Söderblom-Gymnasiums gibt es seit etwa 25 Jahren

Erstellt von Felix F. Gröting am in Kategorie: Swing-Mäuse

Jüngere Schüler haben unter der Leitung von Christoph Heuer die Möglichkeit, früh Erfahrungen im Zusammenspiel zu erlernen.

Ein Musikinstrument lernt man gewöhnlich für sich. Das Zusammenspielen wiederum kann man nur als Gruppe und ausschließlich durch Praxis erlernen. Hier möglichst früh Erfahrungen sammeln zu können, ist für manch einen jungen Instrumentalisten wegweisend. Mit den "Swing Mäusen" bietet das Söderblom-Gymnasium die Möglichkeit für junge Musiker, solche Erfahrungen zu sammeln.

Wann genau er die "Swing Mäuse" ins Leben rief, weiß Musiklehrer und Bandleiter Christoph Heuer nicht mehr genau. "Es muss um 1990 gewesen sein", sagt Heuer dazu vage. Sicher ist er sich dagegen, was ihn dazu veranlasste: Nachdem die Söderblom Big Band, das musikalische Flaggschiff der Schule, schlicht zu groß wurde, beschloss der Lehrer, eine zweite Formation als Angebot für die jüngeren Schüler zu schaffen. "In den Swing Mäusen spielen die Musiker aus den Klassen 5 bis 8. Hier können sie erste Erfahrungen sammeln und auf das Spielen in der Big Band vorbereitet werden", erklärt Heuer.

Aktuell treffen sich rund 20 Kinder jeden Mittwoch in der siebten Stunde, um gemeinsam zu musizieren. Besonders aus der einstigen Stufe 5 des vergangenen Schuljahres sind viele Kinder begeistert dabei, seitdem Instrumentenunterricht in der Unterstufe als Wahlpflichtbereich angeboten wird. Für Heuer ein echter Glücksfall, da die Band zuletzt gar nicht mehr existierte.

"Das hat es in der Geschichte unserer Bands immer mal wieder gegeben, dass die SBB gut besetzt war, während es in der Unter- und Mittelstufe zu wenig Musikbegeisterte gab, als dass wöchentliche Proben sinnvoll gewesen wären", erinnert sich Heuer. Wirft man einen Blick ins Fotoarchiv, stellt man jedoch fest, dass manche Jahrgänge zahlenmäßig auch problemlos mit den "Großen" mithalten konnten.

Für die jetzige Besetzung gilt es daher, sich langsam zurückzuarbeiten und sich wieder als feste Größe im Freizeitangebot der Schule zu etablieren.

Im aktuellen Repertoire findet sich mit "Smoke On The Water" ein weltberühmter Rock-Klassiker, während "Rock The House" ein eher unbekanntes, für die Swing Mäuse jedoch traditionsreiches Stück ist.

Diese und weitere Lieder werden - anfängergerecht arrangiert - in den wöchentlichen Probeeinheiten und der jährlichen Probenfreizeit in Damme einstudiert.

Eher untypisch für die Formation findet sich in der momentanen Zusammensetzung eine Geige wieder. Mehrere Schüler tummeln sich an den Tasteninstrumenten, aufgeteilt in Flügel, E-Piano und Keyboard. Auch einige Blockflöten gehören der Formation an, welche jedoch erfahrungsgemäß nach einiger Zeit von den Musikern gegen Instrumente wie Saxophon oder Klarinette eingetauscht werden. Zusammen mit einer Handvoll anderer Bläser, Schlagzeuger und einem Gitarristen decken die Schüler somit alle Instrumentengruppen ab.

"Es macht viel Spaß und die Lieder sind cool", heißt es von Seiten der Schüler. "Von den Swing Mäusen habe ich das erste Mal im Musikunterricht bei Herrn Heuer gehört", erzählt Keyboarderin Maya, die jeden Mittwoch begeistert zur Probe kommt. "Ich habe schon vorher davon erfahren und wollte mitspielen, sobald ich auf diese Schule komme", ist dagegen die Geschichte von Schlagzeuger Malte.

"Die Lehrer haben von dieser Band erzählt", nennt Gitarrist Babish eine dritte Möglichkeit, die Swing Mäuse kennen zu lernen. Sie alle sind mit Freude dabei und wollen in ein paar Jahren auch definitiv in der Big Band mitspielen.

Zum Ausklang des vergangenen Schuljahres traten die Swing Mäuse beim "Bunten Abend" in der Aula auf - der erste Auftritt seit mehreren Jahren, wie Heuer betonte.

Neue Westfälische vom 2. August 2016