Kaum hat die Schulglocke die große Pause eingeläutet, füllt sich die Schülerbücherei. Michael, Matthias, Timon, Samuel, Elias, Matthias, Tim, Lukas und Alex haben es sich im großen roten Ecksofa gemütlich gemacht und greifen zum Buch. Hier können sie ganz entspannt in Büchern stöbern und lesen.

"Wir sind fast jede große Pause hier", sagen die elf- bis 13 -jährigen Schüler. Klar sind sie bei schönem Wetter auch draußen auf dem Schulhof zu finden, doch so schön relaxen vom Schulstress wie in der bequemen Leseecke können sie sonst nirgendwo.

Die drei Schulen im evangelischen Schulzentrum haben seit August einen neuen Mittelpunkt, die gemeinsame Schülerbücherei, gleich links hinter dem Haupteingang zur Birger-Forell-Realschule. "Bereits 2013, nach Gründung der Sekundarschule, entstand die Idee, einen gemeinsamen Mittelpunkt zu schaffen", sagen die drei Schulleiter Ernst-Friedrich Brandt (Söderblom-Gymnasium), Christiane Kreft (Birger-Forell-Realschule) und Ursula Beinlich (Sekundarschule).

2014 haben Irina Fesenberg vom Söderblom-Gymnasium und Ursula Koch (Birger-Forell-Realschule und Sekundarschule) zusammen mit Claudia Kleine-Niermann, Mitarbeiterin der Stadtbücherei, mit den Planungen begonnen, die zwei bislang separat geführten Schülerbüchereien von Gymnasium und Realschule zu vereinen. Konzept und Aufbau der gemeinsamen Schülerbücherei lagen in ihren Händen.

Die Zusammenführung der EDV, an die sich, so Ernst-Friedrich Brandt, keine Fachfirma so richtig herantraute, übernahm Kollege Daniel Salloch, Mathe- und Physik-Lehrer am Söderblom-Gymnasium. "Das hat er ganz prima gemacht", lobt Claudia Kleine-Niermann.

Insgesamt 10. 000 Euro haben die Fördervereine und die Evangelische Landeskirche als Träger der Schulen für den Ausbau der gemeinsamen Bücherei und die nötigen Anschaffungen - so für neue Regale  und Erweiterung des Buchbestandes - zur Verfügung gestellt. Noch ist nicht alles ausgegeben, so dass der Bestand weiter aufgestockt werden kann.

Zurzeit stehen in der neuen Schülerbücherei auf rund 120 Regalmetern zirka 4.500 Bücher, aufgeteilt in 2.000 Romane für die Klassen 5 bis  7, 1.200 Romane für die Klassen 8 bis 10 und rund 1.300 Sachbücher.

Geöffnet ist die Schülerbücherei in jeder großen Pause. In dieser Zeit können sich die Schüler in aller Ruhe ihren Lesestoff aussuchen und mit ihrem Schülerausweis ausleihen - oder es sich auf dem roten Sofa und an den Tischen gemütlich machen, stöbern und lesen.

Auch für den Ganztagsbetrieb  gewinne die Schülereibücherei zusehends an Bedeutung, so Ursula Beinlich - als Ruhe- und Rückzugsraum. 

© 2015 Neue Westfälische, Donnerstag 03. September 2015