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Ein Projekttag zum Thema „Mobbing“

am in Kategorie: Erziehung

Am Söderblom-Gymnasium: Schüler erfahren, wie sie Konflikte gemeinsam lösen können

Mobbing als systematisches Fertigmachen ist auch an Schulen längst zumAlltaggeworden.Nachaktuellen Untersuchungen ist mindestens jedes siebte Kind in seinem Schulleben einmal von Mobbing betroffen. Viele Lehrer, Eltern und auch Schüler sind angesichts dieses Ausmaßes erschrocken und oft auch ratlos, wie damit umzugehen ist.

Im Rahmen des westfalenweiten Projekts „Stark im Miteinander“ hat der „Arbeitskreis soziale Bildung und Beratung“ (asb) aus Münster einen Baustein unter dem Titel „Spotlight – Theater gegen Mobbing“entwickelt.Seit2002 sind die Mitarbeiter des asb, überwiegend Theaterpädagogen, an Schulen in ganz NRW unterwegs, um im Rahmen eines Projekttages Schüler der Jahrgangsstufen sechsbis 8 für das Thema Mobbing zu sensibilisieren und gemeinsam Strategien gegen Mobbing zu entwickeln.

Einen solchen Projekttag veranstaltete der asb jetzt auch für die vier Klassen der Jahrgangsstufe sechs des Söderblom- Gymnasiums. Während eines ganzen Vormittages arbeiteten die Schüler unter Anleitung von jeweils zwei Teamern pro Klasse unter Einbeziehung vielfältiger Methoden aus Theaterpädagogik und Konfliktarbeit zum Thema „Mobbing“.

Zu Beginn fand ein halbstündiges Theaterstück in der Aula statt, das das Phänomen „Mobbing“ von verschiedenen Seiten beleuchtete und einen konkreten Fall präsentierte. Im Anschluss wurde im jeweiligen Klassenverband gearbeitet. Dabei standen zwei Aspekte im Mittelpunkt: zum einen die Frage, was Mobbing überhaupt ist und was dagegen allgemein getan werden kann, und zum anderen, wie die aktuelle Situation in der Klasse aussieht.

Der asb vertritt dabei den Ansatz, dass alle Kinderin einer Klasse, auch vermeintlich Unbeteiligte, einbezogen werden müssen, wenn es Mobbingfälle in der Klasse gibt. „Niemand mobbt allein, Mobber suchen sich Unterstützung“, so die Organisatoren.

Nur das gemobbte Kind sei allein. „Hier müssen auch Zuschauer oder Mitläufer in die Verantwortung genommen werden, indem sie auf alle direkt Beteiligten einwirken und die gemobbten Schüler aus ihrer Isolation herausholen“, hieß es weiter.

Ziel sei es, die Klasse für das Thema „Mobbing“ zu sensibilisieren und sie zu befähigen, konkrete Konflikte gemeinsam anzugehen, das respektvolle Miteinander nachhaltig zu fördern und damit Mobbing vorzubeugen.

In Zukunft sei ein solcher Projekttag jedes Jahr für die Klassen der Jahrgangsstufe sechs eingeplant. Dazu haben sieben Lehrer des Söderblom- Gymnasiums sowie Schulsozialarbeiter Sebastian Schröder diesen Projekttag begleitet und als Fortbildung genutzt. Die Grundidee dahinter sei es, einen festen Stamm an Lehrkräften zu haben, die in Zukunft diese Anti-Mobbing- Veranstaltung eigenständig durchführen. Das „Handwerkszeug“ dazu werde ihnen inFortbildungendurchdenasb vermittelt.

Auf diese Weise möchte sich das Söderblom-Gymnasium langfristig für den Umgang mit Mobbing wappnen. Jedes einzelne Kind, dem die Erfahrung des Gemobbtwerdens mit oft langwierigen Folgen für die seelische Gesundheit erspart bleibe, sei es wert, hieß es seitens der Schule.

Dieser Artikel ist in der NW vom 23.05.2019 und ein weiterer in der EZ vom 24.05.2019 nachzulesen.