Literatur in der Sekundarstufe II

Das Fach Literatur - das jüngste Fach der gymnasialen Oberstufe - wird am Söderblom-Gymnasium  dreistündig in den beiden Halbjahren der Jahrgangsstufe Q2 erteilt. Es versteht sich ganz ausdrücklich nicht als Ergänzung des Faches Deutsch, das in allen Jahrgangsstufen zum unterrichtlichen Kanon gehört. Anders als im Fach Deutsch liegt der Schwerpunkt der Arbeit im Fach Literatur im produktiv-ästhetischen Umgang mit Texten, wobei hier ein Textbegriff zu Grunde liegt, der Text als literarisch-ästhetisches Produkt versteht, welches in wortsprachlicher, schriftgebundener, bildsprachlicher, körpersprachlicher oder auch audiovisueller Form zum Ausdruck kommen kann.

Die zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten, die das Fach bietet, werden in den drei Bereichen Schreiben, Theater und Medien zusammengefasst. Gemeinsam ist allen drei Bereichen, dass sie in ihrer Arbeitsweise von dem Ansatz „Werkstatt als Methode“ geprägt sind. Im Zentrum des Faches Literatur steht demnach die Prozess- und Produktorientiertheit, was zur Folge hat, dass am Ende einer Kurssequenz ein (gemeinsam erarbeitetes) Produkt steht, das der Öffentlichkeit präsentiert wird.

Ein Berührungspunkt mit dem Fach Deutsch besteht darin, dass die Schülerinnen und Schüler auf der Basis differenzierter sprachlicher Deutungs- und Darstellungsmöglichkeiten ein exemplarisch vertieftes Verständnis von Texten und somit auch von deren Konstruktcharakter gewinnen. Ein besonderes Merkmal von Literaturkursen ist es, dass sie ein Erprobungsfeld für Kreativität bieten und den Interessen und Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler ein besonderes Gewicht zukommt.

Bereich Schreiben

Entscheidet ein Kurs sich für den Bereich Schreiben, so folgt in aller Regel eine intensive Einführung in unterschiedliche Bereiche kreativen Schreibens. Liegt der Schwerpunkt hier wiederum auf erzählenden Textformen, so werden unterschiedliche Übungen zu Aspekten wie Spannungsaufbau, Ausdruck, Erzählperspektive, Figurengestaltung etc. gemacht, in deren Verlauf bereits erste Texte entstehen können. Sollte eher im Bereich Lyrik gearbeitet werden, werden die für diese Textform adäquaten Aspekte erarbeitet, geübt und umgesetzt.

Wesentlich für den Verlauf eines solchen Kurses ist daneben die ständige Reflexion der eigenen Arbeit. So ist eine Wirkungsanalyse eigener Texte elementarer Bestandteil eines jeden Literaturkurses.

Am Ende einer Kursequenz im Bereich Schreiben steht dann in aller Regel die Präsentation des entstandenen Produkts, bzw. der entstandenen Texte. Welche Form der Präsentation gewählt wird, ob also z.B. eine öffentliche Lesung durchgeführt, ein Reader erstellt wird, Texte in Zeitungen oder Zeitschriften oder im Södernet (dem schuleigenen Intranet) veröffentlicht werden oder eine Mischform unterschiedlicher Präsentationsformen gewählt wird, entscheiden ebenfalls die Schülerinnen und Schüler des Kurses.

Bereich Medien

Der Bereich Medien ist ähnlich divergent wie der Bereich Schreiben. Kann man dort zwischen unterschiedlichen Text- und Präsentationsformen differenzieren, so kann man hier zwischen verschiedenen Medien unterscheiden. Denkbar sind Projekte in den Bereichen Video, Computer und Bild/Ton.

Bereich Theater

Der in den Literaturkursen der Oberstufe angesiedelte Bereich Theater wird am Söderblom-Gymnasium in den Literaturkursen der Jahrgangsstufe Q2 in aller Regel ausgespart, da dieser Bereich an unserer Schule durch die Laienspielkurse einen besonderen Status genießt.

Stand: 2016